Nasenspray ist nicht gleich Nasenspray
Nasenspray ist nicht gleich Nasenspray
01.06.2017
Antihistaminika
Diese Medikamentengruppe gilt als Klassiker, um allergische Beschwerden zu behandeln. Betroffene verwenden Antihistaminika meist als Tabletten, aber es gibt auch Nasensprays mit diesen Wirkstoffen, beispielsweise Levocabastin oder Azelastin. Sie wirken nach etwa 15 Minuten. Manche Präparate enthalten noch Zusatzstoffe, die die Nase reinigen und Pollen vom Anhaften abhalten sollen.
Cromoglicinsäure
Sie kommt bei allergischem Schnupfen zum Einsatz. Cromoglicinsäure verhindert die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen. Daneben scheint sich auch die Produktion bestimmter Entzündungsstoffe herunterzufahren. Wenn der Körper weniger davon produziert, verringern sich die allergischen Symptome. Wichtig: Cromoglicinsäure entfaltet erst nach einigen Tagen ihre volle Wirkung. Sie dient nicht zur akuten Behandlung von allergischem Schnupfen, sondern sollte schon etwa zwei Wochen vor der zu erwartenden Allergiesaison getropft bzw. gesprayt werden.
Glukokortikoide
Kortison gilt als wichtigster Vertreter dieser Wirkstoffklasse. In niedrigen Dosen gibt es zum Beispiel Beclometasondipropionat - und seit kurzem Mometason und Fluticason rezeptfrei in der Apotheke. Sie dienen zur kurzfristigen Behandlung von Heuschnupfenbeschwerden. Sie wirken allerdings nicht sofort, sondern benötigen einige Tage, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Glukokortikoide lindern die Entzündung der Nasenschleimhaut und können damit einer lang andauernden Entzündung vorbeugen. das Heuschnupfenspray eignet sich für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren.
Hydroxypropyl-Methylcellulose-Gel
Nasensprays mit diesem Wirkstoff soll man bei den allerersten Anzeichen einer Erkältung wie Niesen und ein Kratzen im Nasen-Rachen-Raum verwenden. Der Wirkstoff, so der Hersteller, kapsele die Viren ein und hilft sie aus dem Nasen-Rachen-Raum abzutransportieren, damit sie gar nicht erst Fuß fassen. Im Idealfall soll dies eine Erkältung abwenden.
Meerwasser, Meersalz
Diese Sprays enthalten speziell aufbereitetes Meerwasser oder wasser mit einem bestimmten Mineralgehalt. Die Salzsprays lassen sich bei entzündeter Nasenschleimhaut und festsitzendem Sekret einsetzen. Vorteil: Sie vermitteln keinen Gewöhnungseffekt, lassen sich bei Bedarf also immer wieder verwenden. Manche Präparate enthalten wie auch die abschwellenden Nasensprays Zusätze wie Eukalyptus, Menthol, Aloe Vera oder Dexpanthenol. In der Apotheke gibt es zudem fertig abgepackte Salzmischungen, die man in Wasser aufgelöst in einer Nasendusche verwenden kann.
Oxymetazolin, Tramazolin und Xylometazolin
Nase zu? Viele greifen dann zu abschwellenden Nasensprays mit synthetischen Wirkstoffen. Sie enthalten zum Beispiel die Wirkstoffe Oxymetazolin, Tramazolin oder Xylometazolin. Diese lassen die Schleimhaut in der Nase abschwellen und den patienten besser atmen. Allerdings gewöhnt sich der Körper auf dauer an diese Wirkstoffe. Apotheker empfehlen deswegen, ein solches Medikament maximal dreimal täglich und nicht länger als eine Woche am Stück anzuwenden.
/Peter Erik Felzer/